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Am heutigen 8. März haben wir uns zusammengefunden um laut und entschlossen gegen die weltweite Zunahme frauenfeindlicher, queerfeindlicher und rassistischer Einstellungen zu demonstieren. Die Rechte von Frauen, Queers und migrantisierten Menschen werden immer häufiger angegriffen. Für unser aller Alltag haben diese Tendenzen reale Folgen: Abwertung, Entrechtung, Drohungen und Gewalt. Auf den Staat und seine Institutionen können wir uns im Kampf dagegen nicht verlassen, wie wir u.a. am 28.06.2024 anhand der Auslieferung von Maja nach Ungarn erleben mussten. Des Nachts von sächsischen Bullen in einen autokratischen Staat verschleppt, bereiteten ebendiese Organe, die zum Schutz marginalisierter Menschengruppen verpflichtet sind, den Weg zur Verfolgung eines queeren antifaschistischen Menschen durch ein zutiefst queerfeindliches Land. Deutsche Behörden wissen zu handeln, wenn sie uns angreifen, jedoch nicht wenn sie uns vor Angriffen schützen sollen, wie u.a. an der Zunahme von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt, sowie den vielerorts überfüllten Frauenhäusern zu sehen ist.

Für uns bedeutet das: Wir müssen füreinander da sein und miteinander kämpfen. Wir müssen unsere gegenseitigen Sprachrohre, Fürsprecherinnen und Verbündete sein. Wir müssen uns ernst nehmen, zuhören und uns gegenseitig den Rücken stärken. Wir müssen Hürden gemeinsam überwinden, die uns allen oder einzelnen von uns in den Weg gestellt werden. 

Dafür müssen wir nicht gleich sein. Unsere Solidarität sollte sich nicht von Unterschieden aufhalten lassen. Stattdessen sollten wir aus einer Vielfältigkeit an Erfahrungen, Perspektiven und Ideen Kraft ziehen.

Wir müssen der Erzählung, dass jeder Mensch für das eigene Schicksal verantwortlich sei, etwas entgegensetzen. Der 08. März ist ein Tag, an dem wir uns Mut machen und zeigen, dass kein*e von uns alleinsteht. Wir wollen zeigen, dass wir uns als Gemeinschaft begreifen, die unermüdlich für die vielen kämpft, die von Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt betroffen sind. Eine Gemeinschaft, die mutig, frech und unaufhaltsam ist.

Deshalb sind wir heute hier auf der Straße! Schulter an Schulter für eine feministische Zukunft!

Today, March 8, we have come together to demonstrate loudly and resolutely against the worldwide increase in misogynist, queerphobic and racist attitudes. The rights of women, queer and migrant people are increasingly under attack. These tendencies have real consequences for our everyday lives: Devaluation, disenfranchisement, threats and violence. We cannot rely on the state and its institutions in the fight against this, as we experienced on June 28, 2024 with the extradition of Maja to Hungary. Abducted at night by Saxon cops to an autocratic state, these same bodies, which are obliged to protect marginalized groups of people, paved the way for the persecution of a queer anti-fascist person by a deeply queer-hostile country. German authorities know how to act when they attack us, but not when they are supposed to protect us from attacks, as can be seen from the increase in domestic and gender-based violence and the overcrowded women’s shelters in many places.
For us, this means that we have to be there for each other and fight together. We have to be each other’s mouthpieces, advocates and allies. We have to take each other seriously, listen to each other and support each other. We must overcome hurdles together that are placed in the way of all or some of us.
We don’t have to be the same to do this. Our solidarity should not be held back by differences. Instead, we should draw strength from a diversity of experiences, perspectives and ideas.
We need to counter the narrative that everyone is responsible for their own fate. March 8 is a day to encourage ourselves and show that none of us are alone. We want to show that we see ourselves as a community that fights tirelessly for the many who are affected by oppression, exploitation and violence. A community that is courageous, bold and unstoppable.
That is why we are here on the streets today! Shoulder to shoulder for a feminist future!